***Tauch ein in meine Reise***

Wir sollen heiter Raum um Raum durchschreiten
An keinem wie an einer Heimat haengen

Thursday, March 27, 2008

Ab in die Berge



2 ganze Tage hab ich in der verrueckten Riesenstadt Kolkata verbracht: "dirty and crowded, but somehow lovely!", wie ein Inder sagte! Wir haben die Nacht bei Freunden von uns verbracht und sind dann weiter mit dem Zug um in die Berge zukommen.
Der seit 1975 zu Indien gehoerende Staat Sikkim ist wegen der Lage zwischen Nepal, Bhutan und vor allem China im Norden nicht ganz einfach zu bereisen. Sobald man auch nur annaehernd Richtung chinesische Grenze will benoetigt man eine Sondererlaubnis und Reisefuehrer. Trotzdem hat dieser kleine Staat im Himalaya viel viel zu bieten. Neben der unglaublich freundlichen und friedlichen Bevoelkerung bleibt das Auge zuerst einmal an der traumhaften Natur haengen. Wunderschoene Taeler mit reisenden Fluessen, abenteuerliche Strassen, jede Menge Voegel, in allen Farben und Groessen, Schlangen und das Wahrzeichen, der kleine rote Panda! Und dann natuerlich die einzigartige Vegetation die von Bananenpalmen ueber Nadelwaelder bis zu Massen an Kardamom reicht! Diese ganze Region ist sehr buddhistisch gepraegt und so sieht man aller Orts Kloster und Moenche in roter Robe, die einen freundlich gruessen. Nach einer Woche Ost- und Nord-Sikkim haben Amel und ich beschlossen den Monastery-Trek im Westen zu starten, der uns ueber mehrere Tage durch Doerfer und Kleinstaedte an vielen Klostern vorbeifuehrer sollte.
Letztenendes sind wir nach einem 1-Tagesmarsch fuer eine Woche am wunderbaren Kecheopari See haengen geblieben. Fern ab von allem Stress und Laerm der Welt leben hier auf einem Huegel ca 100 Menschen, grosse und viele kleine mit vielen Tieren, natuerlich einem Kloster und dem Rhythmus der Sonne, der hier das Leben bestimmt. Ein liebenswerter Moench, der in seinem Leben eine Menge erlebt hat und jahrelang Koch des Dalai Lamas war, und seine Familie bieten Platz zum Schlafen und bereiten koestliches Essen. Die Tage vergingen gepraegt von Yoga und Meditation, abends sassen wir am Feuer und lauschten zu Travellergeschichten, tagsuebergingen gingen wir den steilen Hang runter zum See und bei gutem Wetter sah man in der Ferne einige der groessten Berge des Planeten, darunter Mt Kanchendzonga mit fast 8600m Hoehe! Ein unglaublicher Ort... unvergesslich! Doch unsere Sikkim-Erlaubnis lief ab und so gings ab in die Hauptstadt des Tees: Darjeeling

Wednesday, March 19, 2008

Endlich Inidien



Mama Indien oeffnet mir die Tore

Der erste wunderbare Ort der einen auf indischer Seite empfaengt ist Amritsar, die Hauptpilgerstaette der Sikhs (eine Religion die nach dem heiligen Buch von Guru Nanak aus dem 13. Jh lebt)! Im Zentrum der Stadt steht der Goldene Tempel der Besucher aller Religionen, Kasten, Laender etc. ohne Einschraenkungen empfaengt und gegen Spende mit Kost und Logie verpflegt. Es gibt fast rund um die Uhr Live-Bhajan Musik, und so verbrachte ich hier, immer noch mit meiner netten Pakistan-Reisegruppe, 3 entspannte Tage!
Eine Nacht Zwischenstop in Dehli und dann 30 Stunden Zugfahrt nach Orissa, einem wunderschoenen Staat an der Ostkueste. Punektlich, 2 Tage vor der Hochzeit meiner lieben Freunde, kam ich in dem kleinen Dorf Gadei Giri, weit entfernt vom Stress der Staedte, im Krishna-Tempel an. Umgeben von Palmen, Affen und Reisfeldern hab ich fast eine Woche hier verbreacht, gutes Prasad (heiliges, an Krisna geopfertes Essen) genossen und alsa Hoehepunkt die Traumhaft vedische Hochzeit miterleben duerfen.
Was als ein Kurzbesuch geplant war endete dann in 4 Wochen Aufenthalt in dem Fischer-, Pilger- , und Badeort Puri. Die entspannte Atmosphere, die lieben neuen Freunde, das Meer, das perfekte Klima und die Moeglichkeiten taeglich Massagen zu geben hielten mich solange an diesem Ort. Kleine Tagesaufluege z.B. zum Sonnentempel um Abends bei Mondschin ein fantastisches Tanz- und Musikfestival zu geniessen oder auch am schoenen Chilka-See Delfine zu beobachten rundeten diese 4 Wochen ab. Viele tolle Menschen sind mir hier ans Herz gewachsen und ausserdem bin in den Genuss von morgentlichen Aikido-std gekommen.
Doch auch hier rief irgendwann wieder die Reiselust und so gings zusammen mit Amel, als neues Reiseteam ein weiteres Mal in die aufregenden indischen Zuege nach: Kolkata

Tuesday, March 4, 2008

Pakistan, oder der moderne wilde Westen?!

Nun beginnt das Abenteuer wirklich

Ich bin in Baluchistan, nach einer 1-stuendigenTaxifahrt im Morgengraun von Zahedan durch streng ueberwachtes Militaergebiet zur Grenze. Sozusagen im Land der "Drogenschmuggler und der Kidnapper", heisst es dann mit dem Nachtbus vom kleinen Grenzort in die erste, groessere Stadt in Pakistan zu kommen. Mit dem Ausgangssatempel fuer Iran hat sich wirklich so gut wie alles geaendert, ausser das Klima. Es regnet, es ist kuehl und alles erscheint grau, ausser die funkelnden Augen der Menschen.
Doch letztenendes war bis auf den Zustand der Strasse alles halb so wild in dieser Nacht. Doch das ein oder andere mal flog ich wahrlich aus dem Sattel. Wir, als Auslaender mussten uns 2mal in Polizeibuechern registrieren und kamen frohen Mutes aber etwas muede in Quetta an.
Diese Stadt liegt schoen zwischen den Bergen und man kann auf den Strassen das bunte treiben von Tieren, MotorRickshas und den lieben Pakistanis, der verschiedensten ethnischen Zugehoerigkeiten beobachten, waere da nicht der Ausnahmezustand den man hier als Tourist geniesst. Ueberall wird man freundlichst gegruesst und die Menschen starren einen unglaeubig an! Von der politisch wackeligen Lage 2 Wochen nach dem Attentat auf Praesidentschaftskandidatin Benazhir Bhutto war nicht viel zu spueren. Ich wurde auf zahlreiche Tees, koestliches Essen bei den Menschen zu Hause und bei meinem naechsten Halt in Uch Sharif (jetzt schon im Staat Panjab wo es seit langem endlich deutlich waermer war) sogar zu einer grossen Familie in ihr Dorf eingeladen um dort zu bleiben.
Im ganzen Land strahlen einem die Kinder begeistert entgegen. Auch die Gitarre die ich immer noch bei mir habe dient bestens als Mittel der Kommunikation. Die Gastfreundlichkeit zusammen mit den doch sehr zahlreichen Eindruecken, die mich zum ersten mal einen klitzekleinen Kulturschock erlebenlassen, ueberwaeltigt mich und meine Mitreisenden. Einmal eine Einladung von Einheimischen angenommen gibt es kaum mehr einen Weg seine eigenen Entscheidungen zu treffen. Hier gilt ein voellig anderes Verstaendnis von Gastfreundschaft. Es wird alles geteilt und man steht voellig eingebunden in die Ideen der Gastgeber. Das Essen ist wortwoertlich zum Fingerlecken. Mein Vegetarismus wird auch von den Moslems akzeptiert. Bei Gespraeche kommt man immer auf die Religion zusprechen und viele Muselmaenner versuchten mir "ein Haeutchen abzuschwatzen" ;-). Doch noch ist alles am rechten Fleck! So besichtigen wir Moscheen, die Schule wo unser Gastgeber Schulleiter ist und Sufi-Tempel; bestaunen Kamele, trampen bzw fahren mit kunstvoll bearbeiteten Bussen und Trucks und freuen uns letztendlich das hier das gut ausgebaute Erbe der Briten, das groesste Zugszstem der Welt beginnt!!!
Die 2. groesste Stadt des Landes, Lahore ist dann nur noch 50 km von der indischen Grenze entfernt und neben einer weiteren wunderschoenen, riesigen Moschee erlebe ich hier eine verrueckte Nacht am 6. Tag der islamischen Trauertage: Muharram!
Es ist vielleicht die einzige Zeit im Jahr wo die Strassen nachts gefuellt sind. Man erzaehlt von Anschlaegen, die jaehrlich in grossen Staedten, bei dieser naechtlcihen Prozession durch die dichtgedraengten Strassen stattfinden. Das Gefuehl dort zwischen all den, teils sehr emotionalen teils schon Glaeubigen ist wahrhaft bedrueckend. Ich vertehe weitaus nicht alles was hier vorsichgeht, aber auch nach dieser Nacht falle ich unversehrt irgendwann im Hostel ins Bett.
Der Grenzuebergang naht und die Zeit fuer Pakistan ist leider schon nach 2 WOchen vorbei. Aber ich verspreche mir zurueckzukehren in dieses aussergewoehnliche Land zu diesen unvergleichbar gastfreundlichen Menschen in diesen schwierigen Zeiten!!!
Danke Pakistan!