***Tauch ein in meine Reise***

Wir sollen heiter Raum um Raum durchschreiten
An keinem wie an einer Heimat haengen

Tuesday, March 4, 2008

Pakistan, oder der moderne wilde Westen?!

Nun beginnt das Abenteuer wirklich

Ich bin in Baluchistan, nach einer 1-stuendigenTaxifahrt im Morgengraun von Zahedan durch streng ueberwachtes Militaergebiet zur Grenze. Sozusagen im Land der "Drogenschmuggler und der Kidnapper", heisst es dann mit dem Nachtbus vom kleinen Grenzort in die erste, groessere Stadt in Pakistan zu kommen. Mit dem Ausgangssatempel fuer Iran hat sich wirklich so gut wie alles geaendert, ausser das Klima. Es regnet, es ist kuehl und alles erscheint grau, ausser die funkelnden Augen der Menschen.
Doch letztenendes war bis auf den Zustand der Strasse alles halb so wild in dieser Nacht. Doch das ein oder andere mal flog ich wahrlich aus dem Sattel. Wir, als Auslaender mussten uns 2mal in Polizeibuechern registrieren und kamen frohen Mutes aber etwas muede in Quetta an.
Diese Stadt liegt schoen zwischen den Bergen und man kann auf den Strassen das bunte treiben von Tieren, MotorRickshas und den lieben Pakistanis, der verschiedensten ethnischen Zugehoerigkeiten beobachten, waere da nicht der Ausnahmezustand den man hier als Tourist geniesst. Ueberall wird man freundlichst gegruesst und die Menschen starren einen unglaeubig an! Von der politisch wackeligen Lage 2 Wochen nach dem Attentat auf Praesidentschaftskandidatin Benazhir Bhutto war nicht viel zu spueren. Ich wurde auf zahlreiche Tees, koestliches Essen bei den Menschen zu Hause und bei meinem naechsten Halt in Uch Sharif (jetzt schon im Staat Panjab wo es seit langem endlich deutlich waermer war) sogar zu einer grossen Familie in ihr Dorf eingeladen um dort zu bleiben.
Im ganzen Land strahlen einem die Kinder begeistert entgegen. Auch die Gitarre die ich immer noch bei mir habe dient bestens als Mittel der Kommunikation. Die Gastfreundlichkeit zusammen mit den doch sehr zahlreichen Eindruecken, die mich zum ersten mal einen klitzekleinen Kulturschock erlebenlassen, ueberwaeltigt mich und meine Mitreisenden. Einmal eine Einladung von Einheimischen angenommen gibt es kaum mehr einen Weg seine eigenen Entscheidungen zu treffen. Hier gilt ein voellig anderes Verstaendnis von Gastfreundschaft. Es wird alles geteilt und man steht voellig eingebunden in die Ideen der Gastgeber. Das Essen ist wortwoertlich zum Fingerlecken. Mein Vegetarismus wird auch von den Moslems akzeptiert. Bei Gespraeche kommt man immer auf die Religion zusprechen und viele Muselmaenner versuchten mir "ein Haeutchen abzuschwatzen" ;-). Doch noch ist alles am rechten Fleck! So besichtigen wir Moscheen, die Schule wo unser Gastgeber Schulleiter ist und Sufi-Tempel; bestaunen Kamele, trampen bzw fahren mit kunstvoll bearbeiteten Bussen und Trucks und freuen uns letztendlich das hier das gut ausgebaute Erbe der Briten, das groesste Zugszstem der Welt beginnt!!!
Die 2. groesste Stadt des Landes, Lahore ist dann nur noch 50 km von der indischen Grenze entfernt und neben einer weiteren wunderschoenen, riesigen Moschee erlebe ich hier eine verrueckte Nacht am 6. Tag der islamischen Trauertage: Muharram!
Es ist vielleicht die einzige Zeit im Jahr wo die Strassen nachts gefuellt sind. Man erzaehlt von Anschlaegen, die jaehrlich in grossen Staedten, bei dieser naechtlcihen Prozession durch die dichtgedraengten Strassen stattfinden. Das Gefuehl dort zwischen all den, teils sehr emotionalen teils schon Glaeubigen ist wahrhaft bedrueckend. Ich vertehe weitaus nicht alles was hier vorsichgeht, aber auch nach dieser Nacht falle ich unversehrt irgendwann im Hostel ins Bett.
Der Grenzuebergang naht und die Zeit fuer Pakistan ist leider schon nach 2 WOchen vorbei. Aber ich verspreche mir zurueckzukehren in dieses aussergewoehnliche Land zu diesen unvergleichbar gastfreundlichen Menschen in diesen schwierigen Zeiten!!!
Danke Pakistan!

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